uschy & marco

Tagebuch Schweiz vom 28. Juni bis 4. Juli

Am Samstag ging dann unserer Reise weiter in’s Wallis. Die Fahrt über den Furkapass war nervenaufreibend. Was da rum fuhr und vor allem, wie. Uns verwunderte nichts mehr. Da wurde trotz Gegenverkehr überholt, nicht nur Motorradfahrer überholten noch kurz vor der Kurve, nein auch Autofahrer lieferten waghalsige Überholmanöver. Wir konnten fast nicht glauben was wir da sahen. Das Wetter war immer noch super und gegen fünf Uhr erreichten wir Täsch, wo wir uns im Hotel Täscherhof einquartierten. Das Hotel macht zwar von aussen gesehen nicht unbedingt den besten Eindruck, ist aber ganz in Ordnung. Schöne Zimmer, relativ ruhig und ein tolles Frühstücksbuffet und dies alles zu einem fairen Preis.
Schwarzsee
Matterhorn
Am Sonntag den 29. Juni fuhren wir nach einem guten Frühstück mit der Bahn nach Zermatt. Bald darauf sahen wir das Matterhorn, welches sich majestätisch präsentierte. Dieser Berg ist wirklich beeindruckend, für uns war es ja das erste Mal, bis jetzt kannten wir ja unser Wahrzeichen nur aus dem Bilderbuch. Wirfuhren dann mit der Gondel zum Schwarzsee.  
Der Weg zur Hörnli- Hütte war leider infolge Schneefalls vor zehn Tagen gesperrt. Wir liefen dann auf dem Bikeweg runter, jetzt war ja e noch nichts los, wir sahen eigentlich kaum jemanden unterwegs. Das Wetter war traumhaft, kein Wölklein am Himmel. Am Wegrand blühten unzählige Bergblumen, die Wiese verwandelte sich zu einem farbenfrohen Blütenmeer, wie wir es noch nie sahen.

Murmeltier spielten auf dem Weg, machten sich aber als wir näher kamen aus dem Staub und verzogen sich in ihre Löcher. Als wir dem Wegweiser nach zur Staffelalm folgten, waren wir dann ein wenig enttäuscht, dass das Restaurant noch geschlossen war. Unterwegs machten wir dann noch Rast bei einer Alphütte. Marco kam dort in den Genuss von einem Glas „Schotte“ und wir lernten auch einen Älpler kennen. Es war ganz interessant was der Älper so alles zu berichten wusste. Am Abend kam dann ein Gewitter auf. Wir konnten gerade noch draussen essen, danach mussten wir aber rein in die gute Stube.
Matterhorn
Am Montag ging es dann gleich wieder in aller Früh los auf den Gornergrat. Unterwegs stiegen dann noch einige Typen mit Bernhardinerhunden zu, welche ein Fässli um den Hals trugen. Was man mit den Touristen nicht alles machen kann. Die Asiaten lassen sich mit den Hunden ablichten und kaufen dann die Fotos. Zu Hause zeigen sie dann wie es hier in der Schweiz zu und her geht und glauben, wie wir dies als Kinder auch taten, dass diese Hunde einem in der Not retten kommen und im Fässli drin der Schnapps ist, welcher die Geister wieder zum Leben erweckt. Auf jeden Fall hat sich der Ausflug zum Gornergrat aber trotzdem gelohnt. Die Aussicht war gigantisch und wir waren begeistert von dem wunderschönen, weissen Bergpanorama.
Hotel Gornergrat
Aussicht vom Grat
Gornergrat Bahn
Touristen mit Barry
Auch hier bekannte Namen wie Dufourspitze, Monte Rosa, Dent Blanche, natürlich auch wieder das Matterhorn, insgesamt 29 Vier- tausender auf einen Blick. Toll! Der Rückweg nach Zermatt war angenehm und immer wieder sahen wir das Matterhorn von einer anderen „Seite“. Was uns einwenig irritierte, war, dass nirgends ein Wegweiser zu sehen war. Als Marco dann einem Arbeiter half, eine grosse Matte aus einem der Seeli zu ziehen fragten wir nach dem Grund der fehlenden Beschilderung. Es stellte sich dann heraus, dass die Schilder gar noch nicht angebrachtwaren, da die Saison noch nicht im Gange war. Na ja, wir fanden den Weg zurück nach Zermatt auch so.

unterhalb Gornergrat
Am Grindjisee machten wir dann wieder Rast. Dieser See zeigt sich auf Bildern in einem ganz anderen Licht und ich war ein wenig enttäuscht. Ich hatte mit den See etwas anders vorgestellt. Aber was soll’s, schön war es trotzdem. Unterwegs kehrten wir unterhalb Sunneggä noch ein. Das kleine Beizli war der Hammer, super Bedienung, super Essen und die Leute waren ganz witzig. Am Abend gingen wir dann rüber in die Pizzeria und assen, na was denn, eine Pizza. Und die war sogar richtig gut!
Auf dem Weg da
und dort ein Seeli
und eine tolle Sicht
Grindjisee
Am Dienstag den 1. Juli ging unsere Reise weiter. Eigentlich wollte ich in’s Binntal, mein Gemahl wollte aber lieber ins Berneroberland. Also schlossen wir einen Kompromiss. Wir gingen in’s Berneroberland. Genauer gesagt in’s Sannerland.

Zuerst aber besuchten wir noch den Grand Dixence Stausee. Natürlich ist ein Stausee niemals mit einem natürlichen See zu vergleichen, dies war auch nicht der Grund des Besuches. Die Staumauer des Grand Dixence ist nämlich die höchste Gewichtsstau- mauer der Welt mit einer Höhe von 285 m und einer Länge von 700 m. Für den Bau wurden sechs Millionen Kubikmeter Beton verarbeitet, dass ist kaum zu glauben und unvorstellbar. Der Stausee fasst 400 Millionen Kubikmeter Wasser. Gewaltig. Dies ist ein Fünftel der in der Schweiz speicherbaren Energie. Auf jeden  Fall fuhren wir mit der Gondel hoch zum See (man könnte auch hoch laufen) und betrachteten das Wunder- werk auch noch von oben.
Staumauer vom
Grand Dixcence
Die Aussicht in’s Tal und auch auf die umliegenden Berge war sehr schön. Dann fuhren wir weiter Richtung Aigle. Hier gäbe es noch viel  anzuschauen, so zum Beispiel die Pyramiden von Euseigne, welche wir aber  verpassten und natürlich auch die Altstadt von Aigle. Die verpassten wir nicht, aber dass ist eine ganz andere Sache.
Wir waren erstaunt ob der schönen Landschaft, saftige Wiesen, schöne Berge und alles sah so nett und friedlich aus. Am Nachmittag erreichten wir dann Saanen, wo wir uns für zwei Nächte einquartierten. Danach erkundeten wir ein wenig die Gegend. Ein kurzes Gewitter sorgte für Abkühlung. Am Abend gingen wir in’s Hotel Saanerhof zum Z’nacht. Das Essen war mega gut und alles passte. Schade war nur, dass wir drinnen essen mussten, da es recht kühl wurde.

Danach verzogen wir uns in unser Hotel, welches absolut kein Hit war. Nicht nur, dass es direkt an der Strasse lag und sämtlicher Verkehr durch fuhr, nein, die Ueberraschung war der Z’morgä. Das Frühstücksbuffet bestand sozusagen aus drei Laiben Brot, einem Mödeli Butter, Konfi, Honig, einem Happen Käse und einer Scheibe Schinken. Wirklich toll! Und wir waren ja nicht in einer billigen Absteige.
Am Mittwoch radelten wir dann bei schönstem Wetter an den Lauenensee. Hier gibt es sehr viele Velowege und wir mussten nur ein kurzes Stück auf der Strasse fahren. Verkehr hatte es sowieso fast keinen. Den Lauenensee hatte ich mir schon ein wenig anders vorgestellt, er war gar nicht so faszinierend wie überall beschrieben. Wir machten kurz Rast im Restaurant und danach ging es bei brütender Hitze wieder weiter. Da wir schon bald wieder zurück waren, machten wir noch einen kleinen Umweg und schauten uns die Gegend um Gstaad an.
Lauenensee
Lauenensee
Am Abend wollten wir dann in Gstaad essen gehen, fanden aber nicht’s wo es uns wirklich gefiel. Also fuhren wir nach Lauenen. Dort sahen wir nämlich auf der Rückfahrt ein Restaurant, welches ganz gemütlich aussah. So war es dann auch. Das Hotel Geltenhorn überzeugt nicht nur mit seiner guten Küche, der Garten war sehr gemütlich, die Leute sehr nett und der Wirt mit seinem trockenen Humor
hatte es auch in sich. Schlussendlich kam es dann so, dass wir mit ein paar Einheimischen ver- hockten und erst gegen Mitternacht zurück nach Saanen fuhren. Es war ein ganz, ganz lustiger Abend.
Am Donnerstag kam wieder Regen auf und so entschieden wir uns für die Heimfahrt. Unterwegs mussten wir noch zu Bernhard, da Marco noch dies und dass an Fischerartikeln benötigte. Am Nachmittag waren wir dann wieder zu Hause in Muri, ein wenig früher als geplant, was aber ganz okay war.